12 Fakten zur Entwicklung der Arbeitsproduktivität in Liechtenstein
- Die Arbeitsproduktivität misst die am Standort erwirtschafteten Einkommen (Bruttowertschöpfung) je Arbeitsstunde bzw. Beschäftigten. Langfristig kann die Arbeitsproduktivität als ein wichtiger Indikator des regionalen Lebensstandards verstanden werden.
- Die Arbeitsproduktivität nimmt in Liechtenstein im Zeitraum 2000 bis 2013 um durchschnittlich 0,9 Prozent pro Jahr ab.
- Die aggregierte Arbeitsproduktivität sinkt in Liechtenstein, da das Bruttoinlandprodukt (BIP) langsamer wächst als der Arbeitseinsatz ansteigt.
- Der Aufbau der Beschäftigung ist die Quelle des Liechtensteiner Wirtschaftswachstums.
- Die in den Wirtschaftsbereichen gemessenen Arbeitsproduktivitäten unterscheiden sich deutlich. Die höchste Arbeitsproduktivität weist der Wirtschaftsbereich WB 4 (Landwirtschaft und Private Haushalte), die geringste der Wirtschaftsbereich WB 2 (Allgemeine Dienstleistungen) auf.
- Der Rückgang der aggregierten Arbeitsproduktivität in Liechtenstein kann nicht auf den sektoralen Strukturwandel – hin zur Dienstleistungswirtschaft – zurückgeführt werden. Der Rückgang der Arbeitsproduktivität ist vollständig auf die Abnahme der Bruttobetriebsüberschüsse zurückzuführen.
- Die in der Arbeitsproduktivität enthaltenen Arbeitnehmereinkommen sind in Liechtenstein im Untersuchungszeitraum angestiegen.
- Das hohe Produktivitätsniveau leistet einen Beitrag zur Erklärung der schwachen Dynamik der Arbeitsproduktivität in Liechtenstein. Das Potential zur Realisierung von Produktivitätsfortschritten nimmt in Volkswirtschaften mit hohem Produktivitätsniveau allgemein ab.
- Der Produktivitätsvorsprung Liechtensteins gegenüber den Ostschweizer Kantonen, den deutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg sowie den österreichischen Bundesländern Vorarlberg und Tirol geht seit 2008 deutlich zurück.
- Die allgemeinen (nationalen und internationalen) Rahmenbedingungen haben die langfristige Wachstumszielgrösse der Arbeitsproduktivität (Steady State) in der Liechtensteiner Wirtschaft reduziert. Dies erklärt die mittelfristig negativen Wachstumsraten der Arbeitsproduktivität.
- Die Verringerung der Arbeitsproduktivität geht mit einem deutlichen Einbruch der öffentlichen und privaten Investitionstätigkeit am Standort Liechtenstein einher.
- Wie in den meisten Industrieländern wird auch in Liechtenstein das Wachstum der Arbeitsproduktivität nicht persistent, sondern allenfalls transitorisch durch wirtschaftspolitische Maßnahmen stimuliert.
Gesamtstudie, Mai 2016 I PDF Download